Seit dem Jahr 2016 gibt es in Frankreich verschiedene Umweltzonen, die vor allem in großen Städten mit einem hohen Verkehrsaufkommen eingerichtet wurden. Auf diese Weise soll der Schadstoffausstoß in Ballungsräumen reduziert werden. Fahrzeuge, die diese Umweltzonen befahren, benötigen die französische Umweltplakette, die als Crit"Air-Vignette bezeichnet wird.
Seit 2017 ist sie auch für deutsche Fahrzeuge Pflicht. Wer eine Reise nach Frankreich plant und dabei größere Städte besuchen möchte, kann die Plakette vorab online erwerben.
Warum ist in Frankreich eine Umweltplakette Pflicht?
Weltweit besteht vor allem in Großstädten und Ballungsräumen ein Problem mit dem Schadstoffausstoß von Kraftfahrzeugen. Es kommt zu teils hohen Konzentrationen von Feinstaub, was wiederum zu einer schlechteren Luftqualität führt. Um die Luftverschmutzung zu reduzieren, hat Frankreich 2016 Umweltzonen eingeführt.
Für wen ist die Vignette in Frankreich Pflicht?
Wer eine Umweltzone in Frankreich mit seinem Kraftfahrzeug befahren möchte, der benötigt die Umweltplakette mit dem Namen Crit"Air-Vignette. Das gilt für alle motorisierten Fahrzeuge – und das nicht nur für solche, die in Frankreich gemeldet sind. Auch Reisende aus Deutschland müssen nicht nur die
Maut in Frankreich
bezahlen, sondern auch über eine Crit"Air-Vignette verfügen.
Ist die deutsche Umweltplakette in Frankreich ausreichend?
Die grüne Plakette, die in der Bundesrepublik zur Anwendung kommt, wird in Frankreich nicht anerkannt. Sie müssen sich rechtzeitig um eine französische Umweltplakette kümmern, wenn Sie mit dem Auto nach Paris fahren möchten.
Wo braucht man eine Vignette in Frankreich?
Kritische Umweltzonen existieren zum Beispiel in Paris, Grenoble und Straßburg. Dort gibt es Fahrverbote für Fahrzeuge, die in eine hohe Emissionsklasse eingestuft wurden. Es kann sein, dass Reisende aus Deutschland gar nicht in diese Zonen fahren dürfen. Das gilt für Kraftfahrzeuge, die sich in den Crit"Air-Klassen 4 und 5 befinden.
Einige Tunnel und Autobahnen sind ebenfalls betroffen. Der beannte Fourvière-Tunnel in Lyon ist Teil einer Umweltzone. Die Umweltzone von Straßburg umfasst einen Abschnitt der A4 und der A35.
Wer sich nicht sicher ist, ob sein Auto für das Befahren der Umweltzonen zugelassen wird, der sollte sich vor der Reise unbedingt darüber informieren, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
Wo bekommt man eine französische Umweltplakette?
Es empfiehlt sich, die erforderliche Crit'Air-Vignette bereits vor der Reise zu erwerben. Dies ist, genau wie beim
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, online möglich – und zwar direkt beim französischen Umweltministerium. Fahrzeughalter müssen dazu den Fahrzeugschein hochladen und der Behörde übermitteln.
Wie viel kostet die Vignette in Frankreich?
Die Plakette kostet 4,76 Euro, der Versand nach Deutschland ist inklusive. Bezahlt wird online per Kreditkarte oder über PayPal. Innerhalb von drei Tagen nach der Bestellung erhalten Käufer eine Bestätigung per Mail.
Wie lange dauert der Versand von der Crit''Air-Vignette?
Der Versand der Crit''Air-Vignette dauert durchschnittlich 15 Tage. Sie sollten sich rechtzeitig vor Reisebeginn um die Plakette kümmern. Sollte die Vignette dennoch nicht rechtzeitig eintreffen, dann können Sie bei einer Kontrolle die Bestellbestätigung vorzeigen.
Wie lange ist die Vignette in Frankreich gültig?
Wurde die französische Umweltplakette für ein Fahrzeug erworben, dann ist sie unbegrenzt gültig. Sie müssen nur eine neue Vignette bestellen, wenn Sie das Fahrzeug wechseln. Das Übertragen einer vorhandenen Plakette auf ein anderes Kraftfahrzeug ist nicht möglich.
Kann ich ohne Crit''Air-Vignette durch Frankreich fahren?
Wird bei einer Kontrolle festgestellt, dass keine oder eine ungültige Vignette vorhanden ist, dann wird ein Bußgeld verhängt. Es beträgt aktuell (Stand 2024) 68 Euro für Pkw und 135 Euro für Lkws und Busse.
Auch für das Missachten von Fahrverboten aufgrund einer zu hohen Emissionsklasse fallen Bußgelder an. Eine manuelle Kontrolle der Umweltzonen findet übrigens nicht statt. Automatisierte Kontrollsysteme übernehmen diese Aufgabe durch eine Kennzeichenerkennung.
Welche Crit''Air-Kategorien gibt es?
Für das Befahren der kritischen „ZFE“ (zones à faibles émissions, emissionsarme Zonen) werden Fahrzeuge in Frankreich in sechs Kategorien eingeteilt. Die dazugehörigen Crit''Air-Vignetten unterscheiden sich durch ihre Farben und sind auf den ersten Blick zu erkennen.
Die „sauberste" Klasse ist die Kategorie 0. Darin befinden sich Fahrzeuge mit Elektro- und Wasserstoffantrieb. In Kategorie 1 befinden sich Fahrzeuge mit Erdgas, Autogas und Hybridtechnologie sowie Benziner der Normen EURO 5 und EURO 6. Auch Motorräder mit EURO 4 erhalten diese Plakette. Motorräder mit EURO 3, Benziner mit EURO 4 und Dieselfahrzeuge mit EURO 5 und 6 gehören zur Kategorie 2. In die dritte Kategorie werden Motorräder mit EURO 2, Benziner mit EURO 2 und 3 und Dieselfahrzeuge mit EURO 4 eingestuft.
In den Klassen 4 und 5 sind ältere Fahrzeuge mit höherem Emissionsausstoß angesiedelt. Primär sind dies ältere Dieselmodelle. Für sie gibt es in vielen Städten ein Fahrverbot, das für bestimmte Bereiche gilt. Das Ignorieren eines bestehenden Fahrverbots zieht ein Bußgeld nach sich. Reisende sollten sich bei Einstufung in eine hohe Emissionsklasse unbedingt darüber informieren, ob und wo es eventuelle Fahrverbote auf der geplanten Strecke gibt.
Gibt es Ausnahmen bei der französischen Umweltplakette?
Grundsätzlich gilt die Pflicht einer Crit''Air-Vignette für alle Kraftfahrzeuge gleichermaßen. Ausnahmen gibt es nur wenige. So ist es unter Umständen möglich, eine Befreiung von der Plakettenpflicht zu erhalten, wenn das Fahrzeug von einer behinderten Person genutzt wird. Handelt es sich um einen umgebauten Pkw, der von einer mobilitätseingeschränkten Person zwingend für das Fortbewegen benötigt wird, dann ist eventuell eine Ausnahme möglich.
In Paris gilt zudem eine Ausnahmeregelung für Oldtimer. Kann der Oldtimerstatus im Fahrzeugschein nachgewiesen werden, dann wird für bestimmte Zonen eine Befreiung von der Pflicht einer
Frankreich-Vignette
gewährt. Außerhalb der französischen Hauptstadt gibt es aber keine Ausnahmeregelungen dieser Art. Ob und wo eine Befreiung möglich ist, kann beim französischen Umweltministerium in Erfahrung gebracht werden.